Die Wurzel der Beginen

Im 13. Jahrhundert schlossen sich Frauen in Belgien und den Niederlanden zusammen, um in sogenannten Beginenhöfen nicht nur miteinander zu wohnen und ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sondern auch, um ihre Sorgen und Nöte miteinander zu teilen.

Diese Lebensform bot ihnen eine Alternative zur Ehe, zum einsamen Witwendasein oder zum Gang ins Kloster. Auch Frauen, die nicht mehr mit ihren Ehemännern leben wollten, konnten sich diesen Gemeinschaften anschließen. Es gab keine Hierarchien, geleitet wurden die Höfe von einer Maestra.

Wer nicht mehr dort leben wollte, konnte jederzeit wieder ausziehen.

Die Bewegung weitete sich über Frankreich auch bis nach Deutschland aus.

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wohnten und arbeiteten auch in Deutschland tausende von Frauen in Beginenhäusern.

Allein 169 Konvente gab es in Köln, 85 in Straßburg und 28 in Mainz.

Zeitweise lebten in den großen Städten bis zu 10 Prozent der Frauen als Beginen.